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Dieter Gerhard Ruf, Dr. med., Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Asperg (Kurzcharakteristik)
 
Störungen stören –
Systemische Therapie bei psychiatrischen „Krankheiten“

11 – 12. November 2011
Freitag: 10.00 - 18.30 Uhr; Samstag: 09.30 - 18.00 Uhr

Veranstalter: Münchner Familienkolleg
 
22 FB-Punkte

Während die klassische Psychiatrie auf biologische und psychische Defizite fokussiert, können psychiatrische Störungen aus systemischer Sicht als Lösungsversuch der Betroffenen für problematische Konstellationen in ihrem Lebensumfeld gesehen werden, auch wenn sie mit Leiden verbunden sind. Psychiatrische Symptome und die damit verbundene Krankenrolle können zu vermehrter Zuwendung durch Angehörige verhelfen, von familiären Konflikten ablenken und durch Vermeidung anstehender Autonomieschritte Lebensrisiken verringern - allerdings zum Preis eingeschränkter persönlicher Entfaltungsmöglichkeiten. Problematische Denkmuster (z.B.: „Wenn ich morgens schlecht gelaunt aufwache, ist das der Beginn einer schweren Depression.“) oder Verhaltensmuster (z.B.: Je passiver der Sohn, desto aktiver wird die Mutter.) können das Problem in zirkulären Prozessen aufrechterhalten und chronifizieren. Bei verschiedenen psychischen Störungen kann man unterschiedliche psychosoziale Muster beobachten. Professionelle Helfer werden dann in verschiedenen Kontexten mit unterschiedlichen Aufträgen der KlientInnen/ PatientInnen und der Gesellschaft konfrontiert.
 
Im vorgestellten Ansatz der systemischen Psychiatrie und Psychotherapie kann die Einladung zu neuen, ressourcenorientierten Sichtweisen die unbewusst ablaufenden zirkulären Prozesse bewusst machen und stören. Damit nehmen die bewussten Einflussmöglichkeiten der KlientInnen/ Patientinnen auf ihre Symptome und somit ihre Willensfreiheit zu.
 
Inhalte:
Dr. Ruf stellt psychosoziale Muster bei verschiedenen psychiatrischen Störungsbildern (Schizophrenien, affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen) vor und leitet daraus spezifische, kontextabhängige Vorgehensweisen ab. Von der ressourcenorientierten Vorgehensweise können nicht nur die KlientInnen/ PatientInnen, sondern auch die professionellen Helfer profitieren.
 
Methoden:
Vortrag, Videopräsentationen aus Therapiesitzungen, Gruppenarbeit, Diskussion; bei zeitlichem Spielraum können auch Fälle der TeilnehmerInnen besprochen werden.
Die TeilnehmerInnen erhalten Arbeitspapiere.
 
Literatur: Ruf, G.D. (2005): Systemische Psychiatrie. Ein ressourcenorientiertes Lehrbuch. Stuttgart (Klett-Cotta).
 
Ort: München
 
Kursgebühr:
bei Anmeldung bis 31. Juli 2011: 200,00 EUR
bei Anmeldung danach: 245,00 EUR
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