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Gunther Schmidt, Dr. med., Dr. rer.pol. (Kurzcharakteristik)
Milton-Erickson-Institut Heidelberg
 
Sucht als Suchkompetenz?
Hypnosystemische Konzepte für die Beratung und Therapie bei Suchtproblemen:
Vom Such(t)- zum Finde-Prozess

04. – 05. Februar 2011
Freitag und Samstag: 10:00 – 18:00 Uhr

Veranstalter: Münchener Institut für Integrative Familientherapie e.V.
 
20 FB-Punkte

Suchtverhalten wird in den "Mainstream"-Konzepten von Therapie und Beratung als Zeichen von Krankheit, Unfähigkeit, Gestörtheit, fast nur als Defizit angesehen. Dementsprechend sind die jeweiligen Behandlungsstrategien konzipiert, inklusive der Ziele ("einmal Alkoholiker- immer Alkoholiker" usw.). Das trägt nicht selten zu von KlientInnen als beschämend erlebten Prozessen bei, bei denen sie sich "klein gemacht" und nicht in ihrer Autonomie gewürdigt erleben.
 
In Familiensystemen wiederum, in denen Suchtprobleme auftreten, lassen sich oft stereotype problemstabilisierende Glaubenshaltungen und Interaktionsmuster bei allen Beteiligten finden, z.B.: komplementäre Muster mit Kontroll-Ritualen, Dominanz-Unterwerfungs-Beziehungen, Verwischungen von Grenzen der Eigenverantwortlichkeit und Strategien bei der Regulation von Nähe-Distanz.
 
So erleben viele Klienten/innen die Prämissen und Organisationsstrukturen in den Institutionen der Suchtbehandlung oft als ganz ähnlich wie "zu Hause". Trotz mancher Erfolge bleiben so nicht selten die problemstabilisierenden Grundglaubenshaltungen relativ unverändert und können zu massiven Folgeproblemen führen, z.B. zu Symptomverschiebungen oder sog. "Rückfällen".
 
Im Seminar wird vermittelt, wie ressourcenorientiertes systemisches und darin integriertes indirekt-hypnotherapeutisches Arbeiten ambulant und/oder stationär und in betrieblichen Kontexten aussehen kann. Das Suchtverhalten wird dabei als Ausdruck der intensiven Suche nach ersehntem Erleben gewertet und behandelt, verbunden mit dem unbewussten Glauben, dieses Erleben würde sich nur über die Sucht-Rituale erreichen lassen.
 
Seminarinhalte:
  • Suchtverhalten als selbst- und systemisch induzierte dissoziative Trance
  • Trance-Exduktionen (aus der Sucht-Problemtrance) und Trance-Induktionen (in die "flow-Lösungstrance")
  •  Lösungsorientierte Interventionen, bei denen die Suchtverhaltensweisen als beziehungsstiftende Rituale utilisiert werden
  • Rückfälle als wichtige Entwicklungsschritte und Informationsgeber über dissoziierte Bedürfnisse im System
  • Suchtstabilisierende Glaubenssysteme und Interaktionsabläufe in Familien und Behandlungsinstutionen
  • Problemstabilisierende dissoziativ-hypnotische Wirkungen von Pathologiekonzepten in der Suchtarbeit
  • Systemisches Verständnis von Selbsthilfegruppen
  • Ressourcenorientierte Maßnahmen für das Wohlbefinden der Suchtbehandler
  • Erfolgreiche Strategien für stationäre Suchttherapie (das SysTelios-Modell)

Methodik: Theorie, Rollenspiele, Videobeispiele, dynamische Skulpturen, evtl. Life-Interview
 
Literatur: Schmidt, G. (2004): Liebesaffären zwischen Problem und Lösung – Hypnosystemische Konzepte für schwierige Kontexte. Heidelberg . Carl-Auer-Systeme. Schmidt, G. (2005): Einführung in die hypnosystemische Therapie und Beratung. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme. Schmidt, G. (2009): Gut beraten in der Krise: Konzepte und Werkzeuge für ganz alltägliche Ausnahmesituationen. Managerseminare-Verlag.
 
Ort:
München
 
Kursgebühr
bei Anmeldung bis 15. Dezember 2010: 220,00 €
bei Anmeldung danach: 250,00 €

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