Dank der Entdeckung, dass schon Säuglinge dazu fähig sind, sich gleichzeitig
an den Interaktionen mit ihrem Vater und ihrer Mutter zu beteiligen, beobachten
wir, dass Dynamiken von Allianzen und Koalitionen in Kindheit und Adoleszenz
bereits im Säuglingsalter wirken. Die Entwicklung triangulärer Kommunikation
wird in Familienallianzen gefördert, wo Eltern bzw. andere Betreuungspersonen
als Team mit dem Kind zusammenarbeiten. Sie wird dagegen in Familienkoalitionen
gestört, wo Eltern bzw. andere Betreuungspersonen gegeneinander arbeiten und
Konkurrenz, Rückzug und Ausgrenzung überhand nehmen.
Inhalte:
Am ersten Tag wird Frau Fivaz-Depeursinge einen Überblick über normative und
problematische trianguläre Kommunikation in den ersten beiden Lebensjahren
geben, wie sie im Lichte der Beobachtungen erscheinen, die in der Lausanner
Spielsituation zu dritt gemacht wurden.
Am 2. Tag werden Beispiele therapeutischer Interventionen bei Familien mit
Säuglingen und kleinen Kindern vorgestellt, die auf dem Modell von Allianzen und
Koalitionen basieren. Diese Familienprozesse werden durch zahlreiche Diapositive
und Videoaufzeichnungen veranschaulicht.
Lernziele:
- Kennen lernen eines theoretischen Rahmens zum Verständnis der
Entwicklung triangulären Kommunikation zwischen Vater, Mutter und Säugling
/ Kind
- Üben der Beobachtung nonverbaler Kommunikation in familiären Triaden
durch Anschauen von Videoaufnahmen
- Erkennen und verstehen lernen, wie Kommunikation durch die Art und
Weise geformt wird, wie sich Eltern in der Beziehung zu ihrem Kind
gegenseitig unterstützen oder unterminieren
- Diskussion und Anwendung des Modells sowohl bei einem auf Video
aufgezeichneten Langzeitfall als auch bei einer therapeutischen
Konsultation.
Literatur:
Fivaz-Depeursinge E. und A. Corboz-Warnery (2001): Das primäre Dreieck. Vater,
Mutter und Kind aus entwicklungstheoretisch-systemischer Sicht. Heidelberg:
Carl-Auer-Systeme. Fivaz-Depeursinge, E., D. Stern, A. Corboz-Warnery, und D.
Bürgin. (1998): Wann und wie das familiale Dreieck entsteht: Vier Perspektiven
affektiver Kommunikation. In: B. Hildenbrand und R. Welter-Enderlin (Hrsg.):
Gefühle und Systeme. Heidelberg: Carl-Auer-Systeme, S. 119 -154.
Ort: München
Kursgebühr:
bei Anmeldung bis 31. Januar 2010: 215,00 EUR
bei Anmeldung danach: 250,00 EUR
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